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Juli Zeh - Unterleuten

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Manchmal kann die Idylle auch die Hölle sein. Wie das Dorf "Unterleuten"  irgendwo in Brandenburg. Wer nur einen flüchtigen Blick auf das Dorf wirft, ist bezaubert von den altertümlichen Namen der Nachbargemeinden, von den Originalen, die den Ort nach der Wende prägen, von der unberührte Natur mit den seltenen Vogelarten,  Von den kleinen Häusern, die sich Stadtflüchtlinge aus Berlin gern kaufen, um sich den Traum von einem unschuldigen und unverdorbenen Leben außerhalb der Hauptstadthektik zu erfüllen. Doch als eine Investmentfirma einen Windpark in unmittelbarer Nähe der Ortschaft errichten will, brechen Streitigkeiten wieder auf, die lange Zeit unterdrückt wurden. Denn da ist nicht nur der Gegensatz zwischen den neu zugezogenen Berliner Aussteigern, die mit großstädtischer Selbstgerechtigkeit und Arroganz und wenig Sensibilität in sämtliche Fettnäpfchen der Provinz treten.   Da ist auch der nach wie vor untergründig schwelende Konflikt zwischen Wendegewinnern und Wendeverlierern. Kein Wunder, dass im Dorf schon bald die Hölle los ist.... (Quelle: Wikipedia)


Über Menschen

Über Menschen ist ein Gesellschaftsroman von Juli Zeh aus dem Jahr 2021, der im zweiten Quartal des Jahres 2020, also zu Beginn des ersten Lockdowns während der Covid-19-Pandemie, spielt. Es ist ein ernster und dennoch recht humorvoller Roman über Menschen verschiedenen Charakters, die teils sozial schwierig, aber dennoch liebenswert sind, über ihre Lebensumstände und Beziehungen zueinander. Die Autorin will mit dem Roman „helfen, gewisse Barrieren zu überwinden“. Es geht um mentale Barrieren, um menschlichen, toleranten und angstfreien Umgang mit gegensätzlichen politischen Einstellungen in der Familie und in der Nachbarschaft, um das mutige Ringen um eine eigene Haltung in Konflikten. Diese Herausforderungen werden großteils aus der Perspektive einer jungen Frau namens Dora dargestellt. Vor Dora steht mehrfach die Frage, wie sie dem Alltagsrassismus und Rechtspopulismus begegnen kann. Dora, die mit dem Leben in der Stadt unzufrieden ist – sowohl wegen des Lockdowns als auch ihrer Partnerbeziehung wegen – und nun auf dem Land ihr Glück sucht, verkörpert den Zeitgeist, dessen Problematik Juli Zeh im Roman folgendermaßen ausdrückt:

„Die Tragik unserer Epoche … besteht darin, dass die Menschen ihre persönliche Unzufriedenheit mit einem politischen Problem verwechseln. … Die Unzufriedenheit der Leute ist ein politisches Problem, und zwar von gigantischem Ausmaß. Die Unzufriedenheit ist in der Lage, ganze Gesellschaften zu sprengen. Man braucht nur ein wenig Zündstoff, Flüchtlinge oder Corona, und schon droht das ganze Gebilde auseinanderzufliegen, weil niemand jemals wirklich an die Segnungen von Frieden und Wohlstand geglaubt hat.“

– Juli Zeh: Über Menschen (Quelle: Wikipedia)

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